Frau mit großem Pfeil. Dazu eine Glühbirne als Symbol.

Kreativität als Einladung: Veränderung beginnt mit der richtigen Haltung

Kreativität ist weit mehr als ein Werkzeug – sie ist eine Haltung, die sich gegen Stillstand und starre Systeme stellt. Diese Haltung fordert uns auf, neue Wege zu gehen, anders zu denken und neue Perspektiven einzunehmen. Besonders für diejenigen, die spüren, dass Veränderung notwendig ist, aber noch nicht wissen, wie sie diese angehen sollen, kann Kreativität der Schlüssel sein.

Warum bleiben viele Dinge „oldschool“?

Diese Frage höre ich häufig, wenn es um Themen wie Schule oder Weiterbildung geht. Neue Tools sind verfügbar, Fortbildungen sind zahlreich, und es gibt viele Konzepte. Dennoch scheint vieles immer noch wie gewohnt weiterzugehen. Warum ist das so?

Meine Antwort: Veränderung kann nicht von außen erzwungen werden. Der Impuls muss aus den Menschen selbst kommen. Veränderung verlangt das innere „Ja, es wird herausfordernd, aber ich gehe den Weg trotzdem.“ Hier kommt die kreative Haltung ins Spiel. Sie fragt nicht: „Warum hast du noch nicht gehandelt?“ sondern vielmehr: „Was bewegt dich?“ und „Was brauchst du wirklich, um voranzukommen?“

Was tun bei Veränderungs-Müdigkeit?

Viele Lehrende und Fachkräfte erleben eine kontinuierliche Flut an Neuerungen. Digitalisierung, Inklusion, Fachkräftemangel und Ganztagsbetreuung sind nur einige der Herausforderungen, die ihnen „von oben“ auferlegt werden. Das Problem: Wenn Menschen keine Kontrolle über den Veränderungsprozess haben, neigen sie dazu, sich zu blockieren.
Deshalb braucht es einen anderen Zugang: nicht nur neue Tools oder Trainings, sondern Raum für persönliche Reflexion.
Fragen, die Resonanz schaffen und echte Transformation anregen:

  • Was beschäftigt dich wirklich in deinem Arbeitsalltag?
  • Wo erlebst du Spannungen, Frust oder innere Widerstände?
  • Was hat dich ursprünglich motiviert, diesen Beruf zu wählen?

Diese Fragen sind der Nährboden für eine nachhaltige und authentische Veränderung.

Neue Kreativität: Ein Ansatz für den Wandel

Kreativität ist nicht nur die „Kirsche auf dem Bildungskuchen“, sondern der Sauerstoff für Veränderung. Sie ist keine Frage des Talents, sondern eine Haltung, die es ermöglicht, neue Lösungen zu finden und Herausforderungen zu meistern. Der Prozess der Neuen Kreativität, den wir oft anwenden, besteht aus vier klaren Phasen:

  1. Start – Was ist? (Neugier wecken): Wo stehen wir momentan? Was funktioniert gut, und wo gibt es Probleme?
  2. Perspektive wechseln – Was wäre, wenn…? (Umdenken): Was würde passieren, wenn du einen völlig anderen Ansatz wählen würdest?
  3. Ideen testen – Nicht perfektionieren, sondern machen! (Experimentieren): Starte klein und erlaube dir, Fehler zu machen.
  4. Transfer – Was sind die nächsten Schritte? (Entwickeln): Welche Erkenntnisse kannst du mitnehmen, um sie weiter umzusetzen?

Veränderung beginnt mit den eigenen Werten

Veränderung wird nachhaltig, wenn sie mit den eigenen Werten im Einklang steht. Was ist dir wirklich wichtig? Was treibt dich an, und was fehlt dir? Um diese Fragen zu klären, kann eine Übung helfen, die du allein oder im Team durchführen kannst:

  • Wähle drei Werte aus einer Liste aus, die dir besonders wichtig sind.
  • Beschreibe ein Beispiel, in dem du diese Werte in deinem Leben aktiv lebst.
  • Reflektiere, in welchen Bereichen dir diese Werte fehlen und welche Veränderungen du vornehmen könntest.

Resonanz statt perfekter Tools

Menschen brauchen keine perfekten Tools, sie brauchen Resonanz. Workshops und Fortbildungen sind dann am effektivsten, wenn sie nicht alles vermitteln wollen, sondern Raum für Reflexion und ehrliche Gespräche bieten. Dabei ist es entscheidend, auch die „Leisen“ und „Skeptischen“ einzubeziehen, die Veränderung nicht von vornherein ablehnen, sondern einfach Zeit und Raum für ihre eigenen Überlegungen benötigen.

Verbindung zu Inner Development Goals (IDGs) und anderen Konzepten

Die Inner Development Goals (IDGs) bieten eine praxisorientierte Möglichkeit, persönliche und kollektive Transformation zu fördern. Sie fokussieren sich auf die Entwicklung von inneren Kompetenzen wie Selbstwahrnehmung, Achtsamkeit und Veränderungskompetenz. Diese Konzepte lassen sich auch mit anderen etablierten Modellen der Persönlichkeitsentwicklung verbinden.

Ein weiteres Konzept: Das „Future Mindset“

Das „Future Mindset“ ist eine Haltung, die Veränderungen als Chancen begreift und Herausforderungen als Lernmöglichkeiten nutzt. Diese Denkweise fördert die Fähigkeit, flexibel zu denken, kontinuierlich zu lernen und innovative Lösungen zu entwickeln. Es wird zum Beispiel gerade hier im Paper des Hochschulforums Digitalisierung diskutiert.

Fazit: Kreativität als Mindset für Veränderung

Neue Kreativität ist nicht nur eine Methode, sondern ein Mindset, das Veränderung möglich macht. Sie beginnt dort, wo Menschen sich gesehen und gehört fühlen. Veränderung wird dann tragfähig, wenn sie einen Sinn ergibt, Anschluss findet und das Leben der Menschen berührt. Das ist nicht einfach. Aber es ist machbar. Schritt für Schritt. Gemeinsam. Und immer unperfekt 🙂

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Beitragsbild: Illustration erstellt mit Unterstützung von KI (ChatGPT, OpenAI)

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